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Pressemitteilung vom 21.11.2016 - Stefani-Konzerte im Heftersaal mit Marktkapelle und Jugendkapelle Grassau

am 26. und 27. Dezember 2016 um 19.30 Uhr

Heftersaal Grassau
Theodor von Hötzendorff-Weg 3, 83224 Grassau (barrierefrei)

Eintritt: Erwachsene Euro 13,50 und Kinder/Schüler/Studenten Euro 6,90 (incl. VVK-Gebühr).

Kartenvorverkauf ab 1. Dezember bei der Tourist-Information Grassau (Tel. 08641/697960) sowie den

Tourist Informationen Bernau, Grabenstätt, Marquartstein, Schleching, Staudach-Egerndach und Reit im Winkl oder bei Ticket Scharf, Tel. 08652/2325 bzw. www.ticketscharf.de.

Pressetext:

Stefani-Konzerte 2016 im Heftersaal

mit Marktkapelle und Jugendkapelle Grassau

Am 26. und 27. Dezember 2016 um 19.30 Uhr finden im Heftersaal Grassau wieder die beliebten Stefani-Konzerte des Musik- und Gesangvereins Grassau e. V. statt. Eintritt: Erwachsene Euro 13,50 und Kinder/Schüler/Studenten Euro 6,90 (incl. VVK-Gebühr). Die Plätze sind nummeriert.

Kartenvorverkauf ab 1. Dezember bei der Tourist-Information Grassau (Tel. 08641/697960) sowie den Tourist Informationen Übersee, Marquartstein und Schleching oder bei Ticket Scharf, Tel. 08652/2325 bzw. www.ticketscharf.de. Es empfiehlt sich, früh Karten zu besorgen, da die Konzerte rasch ausverkauft sind. Der Vorverkauf endet am 23.12.2016. Die Abendkasse öffnet um 18:30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Dauer bis ca. 22:15 Uhr mit einer Pause von ca. 20 Min. Der Eingang zum Heftersaal (barrierefrei) befindet sich auf der Rückseite des Gasthofs zur Post (Theodor-von-Hötzendorff-Str. 3, 83224 Grassau).

Dirigent Wolfgang Diem freut sich selbst sehr auf Stefani, hat er doch, wie er sagt, mit der Marktkapelle ein „abwechslungsreiches Programm für Jedermann“ geprobt. „Zum Weihnachtsreigen gehört in Grassau einfach der Besuch eines Stefani-Konzerts dazu.“ Das Programm wird die festliche Stimmung der Feiertage aufnehmen und von klassischer Musik mit Werken von Wagner und Tschaikowski überleiten zu schwungvollen Rhythmen der Moderne. Auch die traditionelle Blasmusik wird nicht zu kurz kommen.

Aus dem Programm: Das Stefani-Konzert beginnt mit einem „Handschlag über das Meer“ (Hands across the Sea“), einem Marsch von John Philip Sousa aus dem Jahr 1899. Es folgen der zauberhafte „Dornröschen-Walzer“ von Peter Tschaikowski und das „Tannhäuser Festival“, ein kunstvolles, dichtes Tonwerk, in dem der Arrangeur Alfred Bösendorfer Richard Wagners Oper gewagt zusammenfasst und einem vielseitigen, modernen Blasorchester sozusagen „auf den Leib schneidert“: Dabei entstehen wunderbare Klangfarben, die sicher auch dem Meister selbst gefallen hätten. Die Rhapsodie „Irish Castle“ des Trompeters und Komponisten Markus Goetz (* 1973) entführt das Publikum mit einer dramatischen Komposition in den Nordwesten Europas. Die erfolgreiche Polka Martin Scharnagls von 2013, „Von Freund zu Freund“, lässt das Stefani-Konzert mit Bravour ausklingen. Dazwischen haben Solisten aus den eigenen Reihen die Gelegenheit sich zu präsentieren sei es mit einer Wilhelm Tell Fantasie für Xylophon und Orchester oder den Latin Woods mit einem solistischen Klarinetten-Quartett. Als Gast wird die Sängerin Marina Mayr aus Söll in Tirol zu hören sein mit dem Lied „I dreamed a dream“.

 

Der Achental-Chor verabschiedet seinen Chorleiter

16 Jahre mit Willi Weitzel – eine gute Zeit

Willi Weitzel (* 25.6.1947 in Frasdorf) gibt die Chorleitung in Grassau zum Jahresende auf eigenen Wunsch auf. Er hatte 2000 die Leitung des in Grassau beheimateten und zum Grassauer Musik- und Gesangverein zählenden Achental-Chors übernommen.

Vorher hatte es in kurzen Abständen mehrfachen Wechsel der Chorregenten gegeben – nun war eine gute Wahl getroffen, denn über Willi Weitzels Tätigkeitsbeginn heißt es: „Eine für alle Seiten glückliche Lösung fand sich in der Person des Bernauer Pädagogen, Musikers und Komponisten Willi Weitzel.“

16 Jahre sind seitdem ins Land gegangen, und nun hat sich Willi Weitzel entschlossen aufzuhören. Mit Dankbarkeit und guten Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihm möchten die Achentaler Sängerinnen und Sänger ihren geschätzten Chorleiter verabschieden. In einem Interview ließen Chorobfrau Edda Fellner und Willi Weitzel die vergangenen Chor-Jahre in Grassau Revue passieren.

Wie empfanden Sie die die erste Probe im Jahr 2000: Gab’s beiderseits Lampenfieber??
Willi Weitzel: Nein. Ich hatte schon damals einige Erfahrung als Chorleiter gesammelt, und ich wusste, was auf mich zukommt.
Edda Fellner: Ja, wir waren schon ein bisschen aufgeregt. Besonders die Damen.Welchen Eindruck hatten Sie, Herr Weitzel, vom Achental-Chor, als sie ihn übernahmen?
Willi Weitzel: Mein erster Eindruck war: „Das gibt eine Menge Arbeit“. Es waren ja schon Termine abgemacht, Konzerte standen ins Haus. Da mussten wir energisch anfangen. Woran hatten die Sängerinnen und Sänger die größte Freude?
Willi Weitzel: Ich glaube, an meiner positiven und unterhaltsamen Art bei den Proben. Es ist oft mehr gelacht worden als geschimpft.
Edda Fellner: Das kann ich bestätigen. Es war immer eine heitere Stimmung – fast immer. Erinnern Sie sich an die Laurentius-Messe 2007? Oder an die bayerischen Oper „Die Wilderer in Bernau“?
Willi Weitzel: Ja, wir haben sie in der Grassauer Kirche gesungen. Ein kleines Saitenorchester, das die Lehrer zusammengestellt hatten, war dabei. Die „Wilderer“? Das war ein recht nettes Spektakel.
Edda Fellner: Von den „Wilderern“ gab es sogar neun Aufführungen im Bernauer Gasthof Kampenwand zusammen mit der Liedertafel Prien. Das war wirklich was Besonderes, da spricht der Chor heute noch davon. Welches Konzert aus all den Jahren blieb Ihnen beiden besonders stark in Erinnerung?
Willi Weitzel: Das letzte Adventskonzert ist mir am besten in Erinnerung. Bei „Stille, Stille“ war es so staad – da hat sich das Publikum nicht einmal mehr zu schnaufen getraut.
Edda Fellner: Ja, das stimmt. Und besonders schön war auch das Konzert zur 40-Jahr-Feier der Markterhebung. Da hatten wir ein fünfstrophiges Lied zur Geschichte unseres Musik- und Gesangvereins dabei. Hat sich das Repertoire des Achental-Chors im Laufe der letzten Jahre gewandelt?
Willi Weitzel: Als ich die Chorleitung übernommen hab, gab’s schon einen Wechsel; vorher gehörten z. B. Operetten zum Programm. Wir gingen zum „heiteren Liedgut“ über, zu dem Kunst- und Volkslieder aus allen Epochen und Stilrichtungen zählen.
Edda Fellner: Auch Schlager gehören dazu. Operettenarien hatten einige doch gerne gesungen; die Umstellung hat ein bisschen gedauert. Gab es nur ernste oder auch übermütige Proben?
Willi Weitzel: Letzteres! Das Lachen ist ja schon deshalb so wichtig, weil Singen sehr anstrengend ist. Die Muskulatur wird stark angespannt – und was gibt es da Besseres, als sich durch Lachen wieder zu entspannen. Man sagt übrigens auch: „Singen heilt.“
Manchmal hab ich zur Unterhaltung aus meinem 100jährigen Chorleiterleben erzählt. Ich hatte ja mehrere Chöre, und, alles zusammen gerechnet, komme ich auf knapp 100 Jahre – da erlebt man schon einiges.
Nur einmal, da is gar nix mehr ganga – da hab ich die Probe vorzeitig beendet.
Edda Fellner: Das stimmt, da war er ärgerlich. Aber das war eine Ausnahme. Die netten Geschichten vom Willi, die werden uns schon sehr fehlen.Was wünschen Sie sich jeweils für die kommende Zeit: der Achental-Chor ohne Willi Weitzel – Willi Weitzel ohne den Achental-Chor?
Willi Weitzel: Ich wünsche der neuen Chorleiterin alles Gute! Und ich mach ja noch mit: als Sänger.
Edda Fellner: Wir lassen den Willi mit Bedauern ziehen … Aber er wird ja künftig die Herrn im Bass verstärken. Vielleicht werden wir uns umstellen müssen, wenn mit Maria Blank künftig eine Dame an Willis Stelle steht. Aber wir freuen uns sehr, dass es nahtlos weitergeht mit den Proben und unserem Achental-Chor.Interview: Uta Grabmüller 14.11.2016

Marktkapelle spielt nach Großbrand in der Partnergemeinde Tscherms zugunsten der Geschädigten

Grassau. Das diesjährig letzte, das sechste Sommerkonzert der Marktkapelle Grassau am Freitag, 16. September, 19.30 Uhr, sollte einen fröhlichen Schlusspunkt hinter die Reihe der Standkonzerte im Hefterstadel setzen. Doch dann erreichte die Musikanten die Nachricht vom Großbrand in der seit mehr als 50 Jahren verbundenen Partnergemeinde Tscherms in Südtirol. Jetzt folgt die Marktkapelle dem Beispiel der Südtiroler und spielt das letzte Sommerkonzert als Benefizkonzert zugunsten der Geschädigten in der Partnergemeinde.

Am Freitag, 9. September, war am frühen Nachmittag beim aus dem 14. Jahrhundert stammenden Biedermannhof in der Nähe von Tscherms ein Großfeuer ausgebrochen. Es verlangte den 100 Wehrleuten der sieben Feuerwehren alles ab, den Brand zwischen den eng stehenden Gebäuden zu löschen. Das Feuer war im gesamten Etschtal zu sehen. Erst nach gut zwei Stunden brachten es die Einsatzkräfte unter Kontrolle. Das Ausmaß des Feuers war verheerend. Zwei aneinander gebaute Wohnhäuser und ein Stadel wurden völlig zerstört. Der Dachstuhl des jahrhundertealten Biedermannhofes ist durch die Wasserschäden stark in Mitleidenschaft gezogen. Personen wurden nicht verletzt. Vier Familien wurden obdachlos. Als Ursache wird ein Traktorbrand im Stadel vermutet.

Die Marktkapelle Grassau spielt zum Saisonabschluss das Benefizkonzert am gewohnten Ort, dem barrierefrei zugänglichen Hefterstadel, Theodor-von-Hötzendorff-Str. 1. Der Eintritt ist frei. Der Erlös des Abends kommt den Geschädigten des Brandes zugute.

Marktkapelle Grassau auf Radio BUH

Am kommenden Samstag 02.07.2016 um 11 Uhr ist es wieder soweit:
"Holz meets Blech" mit Andreas und Karin bringen wieder tolle Blasmusik und berichten über aktuelle Blasmusik-Veranstaltungen.

Musikalische mit von der Partie sind: 
Musikkapelle Rohrdorf, Blasmusik der Münchner Philharmoniker, Stadtkapelle Deggendorf, Ernst Hutter und die Egerländer, Musikkapelle Schönberg, Marktkapelle Grassau, Musikkapelle Rohrdorf, Sinfonisches Blasorchester des MON, Wolfgang Grünbauer und seine Oktoberfestmusikanten, Bigband der Bundeswehr, Blechbixn , Startrompeterin Alison Balsom, Großstadt Boazn

26.03.2015 - Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Musik- und Gesangverein Grassau 1884 e.V.

Neue zweite Vorsitzende Maria Noichl gewählt

Die Blasmusi Grassau eröffnete um 19.30 Uhr die alljährliche Hauptversammlung des Musik- und Gesangvereins Grassau mit ein paar schneidigen Stücken. 1. Vorstand Willi Ettenberger begrüßte alle Mitglieder und Ehrenmitglieder, sowie Kulturreferent Fritz Seibold. Nach dem Totengedenken stellte Ettenberger die Tagesordnung vor und entschuldigte 2. Vorstand Hans-Josef Crump, sowie die Bürgermeister Rudi Jantke und Doris Noichl, die der Marktgemeinderatssitzung beiwohnten.

120 Jugendliche musizieren im Heftersaal

Größtes Jugendkonzert in der Musikgeschichte von Grassau

Uta Grabmüller

Nur ein paar Monate vergingen von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Ausführung. Im vergangenen Jahr wurde bei einem Jugendkapellentreffen in Marquartstein die Idee geboren, daraus eine große Blaskapelle entstehen zu lassen. Gesagt, getan: Es entstand die „Monsterband“ aus 50 jugendlichen Musikern und Musikerinnen aus Unterwössen, Marquartstein, Grassau und Bernau. Die Wolfgang Sawallisch-Stiftung, die Musikschule Grassau und der Musik- und Gesangverein Grassau e. V. förderten dieses innovative Projekt.

Die „Monsterband“ bewährte sich schon jetzt bereits zweifach: Aus dem Stand heraus gewann sie den 2. Preis beim Jugendkapellen-Wettbewerb des Musikbunds von Ober- und Niederbayern, der unter dem Motto stand: „Traditionelle Blasmusik – das können wir auch“.  Und sie präsentierte sich mit abwechslungsreichem Programm im Grassauer Heftersaal vor vollem Haus bei einem großen Konzert aller vier Jugendkapellen aus den genannten Orten.

Die Dirigenten Marlene Noichl (Jugendkapelle Grassau), Benedikt Paul (Jugendkapelle Unterwössen), Rupert Kamhuber (Jugendkapelle Marquartstein) und Josef Steiner (Jugendkapelle Bernau) führten ihre Jugendlichen zu hervorragenden Leistungen. Jede Kapelle konnte mit zwei Stücken ihr Können zeigen: das gelang leistungsstark, hoch konzentriert und mit großer Spielfreude. 95 Jugendliche füllten nach und nach die Bühne. Der zweite Konzertteil gehörte der „Monsterband“. Sie spielte aus ihrem Wettbewerbsbeitrag „Klingende Jugend“ von Joe Steinbeck den Marsch und den Schaukelwalzer sowie einige Beispiele weltbekannter Filmmusik (wie Hobbit, Skyfall) und das Stück „Flight of the Thunderbird“ von Richard L. Saucedo. Der reiche Konzertabend, bei dem sich die vier Dirigenten abwechselnd den Stab in die Hand gaben, ging mit mehreren Zugaben zu Ende. Selbst von der Galerie herab erklangen die Melodien, denn die musizierende Jugend suchte sich überall ihren Platz.

Auch der ganz junge Musikernachwuchs fand bei dieser Veranstaltung einen Platz. Unter der Leitung von Capucine Mühlbauer begrüßten im Foyer das Kinderorchester Grassau (bis zwölf Jahre) und die Bläserklasse (3./4. Schuljahr) die Zuhörer. Hier fand der Abend dann auch seinen Abschluss: Ein reichhaltiges Büffet, organisiert vom Veranstalter, belohnte die Mitwirkenden und Gäste.

Der Vorsitzende des Musik- und Gesangvereins Grassau, Willi Ettenberger, hatte mit vielen Helferinnen und Helfern diese große Unternehmung ermöglicht. Bühnenaufbau, Bestuhlung, Instrumententransport, Technik, Versorgung mit Getränken und Imbiss sowie die liebenswürdigen kleinen Geschenke als Dank für das Engagement der Dirigenten – das wollte geplant und bewältigt sein. Die Konzertorganisation war ebenso gelungen wie die musikalische Leistung der insgesamt 120 Kinder und Jugendlichen. So viel Engagement im Achental wird sicherlich weitere Früchte tragen, und die „Monsterband“ wird hoffentlich bald wieder von sich hören lassen.

Für unsere Freunde

Ein Doppelkonzert der Blaskapelle Übersee-Feldwies und der Marktkapelle Grassau

Zu einem gelungenen Konzertabend wurde dieses Aufeinandertreffen der beiden Orchester am letzten Samstag im Heftersaal in Grassau.

Eröffnet wurde, wie üblich, durch die Gastkapelle Übersee-Feldwies mit einem Marsch von Gottfried Sonntag über Motive aus Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Gefolgt von der Overtüre zu der Opera Comique „Der Kalif von Bagdad“ von F. A. Boieldieu. Diesen beiden klassischen Werken folgte die auflockernde Polka „Beim Dorffest“, sowie ein Stück im Dixielandstil für Posaune und Orchester mit dem Solisten Konstantin Zill und eine Schwungvolle Jazznummer  „Maple Leaf Rag“ von Scott Joplin. „Schnell“ im Sinne von musikalisch flott, beendeten die Gäste mit Ihrem Dirigenten Thomas Lindlacher den ersten Programmteil mit der „Laubener Schnellpolka“. Mit der Zugabe „Wir sind Kameraden auf See“,  bei der die Musikanten auch Ihre gesanglichen Qualitäten unter Beweis stellten, wurde das Publikum in die Pause entlassen.

Mit der Komposition eines Marquartsteiners (Richard Strauß) gespielt von der Marktkapelle Grassau für das Doppelkonzert mit der Blaskapelle Übersee-Feldwies eröffneten die Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung von Wolfgang Diem den zweiten Teil mit dem „Königsmarsch“.

Dem Konzertwalzer „Münchner Kindl“ folgte ein Medley von Melodien zu den Filmen, Das Boot, Rocky, The Rock und Jurassic Park, arrangiert von Michael Mayer mit dem Titel „Film ab!“. Auch im nächsten Stück entführte die Marktkapelle das Publikum in die Welt des Films, mit der „Mission Impossible“ von Lalo Schifrin. Mit einem Gedicht, vom Ansager Horst Lehnert , zum Muttertag und der Polka „Egerländer Herzklopfen“ wurde dieser Teil des Konzerts allen anwesenden Müttern gewidmet. „Abschied der Gladiatoren“ war der beziehungsreiche Titel zum Ende des Konzertabends. Mit der Zugabe „Für meine (unsere) Freunde“ einem Solostück für Posaune und Tenorhorn, beide Instrumente gespielt vom Dirigenten Wolfgang Diem, hat die Marktkapelle Grassau die freundschaftliche Verbundenheit zur Blaskapelle Übersee-Feldwies zum Ausdruck gebracht.

Zwei gemeinschaftliche Märsche, bei dem sich alle Musikantinnen und Musikanten auf der Bühne versammelten, verabschiedeten das begeisterte Publikum an diesen rundum gelungenen Konzertabend. Bei dem anschließenden Essen waren sich die Mitglieder der beiden Blaskapellen einig, dass ein Rückspiel nicht, wie diesmal, 19 Jahre auf sich warten lassen soll.

Musikalisches Engagement von elf bis 80 Jahren

Die Grassauer Stefani-Konzerte 2013

Von Uta Grabmüller

Grassau – Für die Marktkapelle des Musik- und Gesangvereins sind die beiden Konzerttermine zu Stefani der Höhepunkt des Musikjahres. Der große Heftersaal ist stets gut besucht mit festlich gestimmten Musikfreunden, und der Dirigent Wolfgang Diem präsentiert sein mit den Musikern seit Herbst hart erarbeitetes Programm mit allen Facetten anspruchsvoller Blasmusik.

 Es bot heuer neben hervorragend dargebotenen Marsch-, Walzer- und Polka-Stücken das äußerst dramatisch inszenierte Werk „Mont Blanc“ von Otto M. Schwarz, einem jungen österreichischen Trompeter und Komponisten, der bereits mehrere Filmmusiken geschrieben hat. Bei dieser spannenden musikalischen Bergbesteigung waren alle Orchestermitglieder bis hin zu den Schlagwerkern gefordert und konzentriert bei der Sache – ein gelungener Höhepunkt des Konzerts. Der Filmmusik widmete sich die Marktkapelle auch mit weiteren Stücken, und zwar mit einem Filmmedley und mit der Titelmelodie von „Skyfall“, des 23. James Bond-Films, beide arrangiert von Michael Mayr. Zu „Skyfall“ hatte Wolfgang Diem den jungen Sänger Florian Bichler eingeladen: Er besucht die 8. Klasse der Achental-Realschule und hat sich dem Gesang verschrieben. Und das mit Recht, denn schon jetzt kann er sich ungewöhnlich stimmstark und ausdrucksvoll mit dem starken Orchester messen.

Ein weiterer Höhepunkt des Stefani-Programms war das von einer verkleinerten Kapellenbesetzung gespielte „Notturno“ aus dem „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy in einem Arrangement von Willy Hautvast. Hierzu setzte sich Dirigent Wolfgang Diem selbst unter die Musiker und überließ den Stab der jungen Dirigentin Marlene Noichl.

Und damit zurück zum Anfang des Abends: Die Klarinettistin Marlene Noichl leitet seit gut einem Jahr die Jugendkapelle Grassau, die heuer bei beiden Stefani-Konzerten das Programm eröffnete. Das gut 20 Jugendliche umfassende junge Orchester ist dabei, sich ein kleines, abwechslungsreiches Repertoire zu erarbeiten, aus dem es eine Auswahl von vier Stücken gekonnt und beherzt darbot, darunter Stücke von Gustav Holst, John Rutter und Octavio Mesa. Bei der Jugendkapelle ist es schon nette Gewohnheit, dass ein Mitglied  selbst die Ansagen übernimmt (hier sehr geschickt: Monika Ettenberger).

Maria Ager, früher selbst Mitglied der Marktkapelle, führte munter durch das weitere Programm. Anlässlich des Stefani-Konzerts 2013 erfuhren auch zwei Mitglieder des Musik- und Gesangvereins Grassau e.V. eine besondere Ehrung: Der 1. Vorsitzende Willi Ettenberger würdigte Kurt Frank und Fritz Seibold mit der Ehrenmitgliedschaft. Die beiden verdienten Grassauer Musikanten haben als Tubist und Posaunist seit den 60er Jahren unermüdlich im Grassauer Musikleben mitgewirkt.

Der Dirigent Wolfgang Diem lobte den Fleiß und Ehrgeiz seiner Musiker und hob die gute Gemeinschaft hervor, die die rund 60 Kapellenmitglieder verbindet. Sie ist sicher auch der Grund dafür, dass beim Stefani-Konzert mehrere Ehemalige, die inzwischen in Rostock, Würzburg, Coburg, Augsburg oder im niederösterreichischen Linz Musik studieren bzw. als Musiker arbeiten, immer wieder gerne an Stefani im heimischen Grassau mitspielen. Das Konzert zum Abschluss des Jahres 2013 stellte insgesamt einen lebhaften, musikalisch anspruchsvollen Abend dar, dem das große Publikum begeistert folgte.

Die „jüngsten“ Ehrenmitglieder des Musik- und Gesangvereins Grassau: Kurt Frank (2. v. li.) und Fritz Seibold (2. v. re.) mit dem 1. Vorstand Willi Ettenberger (li.) und dem Dirigenten der Marktkapelle Wolfgang Diem (re.) - Foto: Uta Grabmüller

Die Jugendkapelle Grassau mit Dirigentin Marlene Noichl (Foto: Uta Grabmüller)

Der Berg ruft“ zum Chiemgau Alm Festival

Marktkapelle Grassau und Hoagart-Musikanten auf der Rachlalm

Grassau – Zum dritten Mal findet heuer das Chiemgau Alm Festival statt, aber zum ersten Mal konnten die Musikanten am Eröffnungstag auch bei dem strahlenden Sommerwetter aufspielen, das sie sich jahrelang erhofft haben. Die Sonne verführte zahllose Wanderer und Bergradler am Sonntagnachmittag dazu, sich auf den Weg zur Rachlalm zu machen und es sich in Gesellschaft der vielen Musikanten und mit einer Brotzeit der Sennerin Maria Meier und ihrer Helfer gut gehen zu lassen. Die Gastgeber, der Großrachl Sepp Sichler und seine Frau, genossen vom Hang aus vergnügt die Musi und die vielen Besucher. Der BR-Moderator Stefan Frühbeis führte mit sichtlicher Freude durch das Programm, das zwei seiner Vorlieben zusammenführte: die Musik und die Berge. Seine humorvollen Moderationen, gewürzt mit Anekdoten aus seiner langjährigen Erfahrung, sorgten für beste Stimmung – nicht nur im Publikum, sonder auch bei den Musikanten. Die Zuhörer waren gut gelaunt und lebhaft bei der Sache, und doch war während der Musikbeiträge alles aufmerksam und staad.

Die Marktkapelle Grassau mit ihrem Dirigenten Wolfgang Diem gestand anfangs: „In de Berg bin i gern“. Und sie spielte frisch, präzise und stimmungsvoll weitere  Melodien aus den Bergen, führte die Besucher musikalisch gar von den Grassauer Almen bis in die Dolomiten und sogar in die weiten Höhen der Anden. Vier Alphornbläser am Hang gaben dem Abend eine besondere Note. Ein Quartett des Grassauer Blechbläser Ensembles schloss sich an mit almlerischen Weisen aus der Feder von Hans Kröll. Es folgten das Gesangsduo der Anfang Dirndln und die Wetterkreuz Musi, die ihre Heimat in den Musikschulen Inzell bzw. Grassau haben. Die Schlechinger Sänger führten mit allerlei Liedern in gut gehütete Wildschützen-Geheimnisse ein („Was war’s denn as Leben ohne Jagn“).

Noch war es hell, als die ersten Zuhörer sich auf den Heimweh machten. Andere sollen vorsorglich an Stirn- und Taschenlampen gedacht haben – diese kamen  beim Abstieg ins Tal nach einem langen, gemütlichen Hoagart auf der Rachlalm gewiss hilfreich zum Einsatz.

Das große Grassauer Jugendkonzert 2013

Der Musik- und Gesangverein Grassau lud ein

Von Uta Grabmüller

Grassau – Viel, organisatorischer, musikpädagogischer und auch psychologischer Einsatz ist notwendig, um ein Konzertprogramm für vier Gruppen mit über 80 singenden und musizierenden Kindern zu erarbeiten und durchzuführen. Dies ist den Chor- und Orchesterleiterinnen Sandra De Crescenzo, Capucine Mühlbauer und Marlene Noichl von der Musikschule beim großen Jugendkonzert am 22. Juni sehr gut gelungen. Sie wurden unterstützt von der Wolfgang Sawallisch-Stiftung und vom Musik- und Gesangverein Grassau, der auch der Veranstalter des Konzerts im Grassauer Heftersaal war.

Der Heftersaal war also einmal wieder ganz in der Hand der jungen Musik-Generation des Achentals. Den Anfang machte Sandra De Crescenzo mit dem Grundschulchor, zu dem knapp 30 Kinder aus der 3. und 4. Klasse gehören. Auf beiden Seiten der Stuhlreihen zogen die Kinder singend in den Saal ein.

Dieser Chor ist eines mehrerer Musikprojekte, die in enger Zusammenarbeit zwischen der Musikschule und der Grund- und Mittelschule Grassau entstanden sind bzw. entstehen; auch Kooperationen im instrumentalen Bereich entwickeln sich gut. Während es beim Chor der „Kleinen“, also der 9- bis 10-Jährigen, vor allem um die Freude am Singen, um Rhythmus, um Gehör- und Stimmbildung geht, was sich im zumeist einstimmigen Gesang mit verschiedenen Bewegungselementen gut erproben lässt, sind die Mitglieder des Jugendchors schon weiter und bieten mehrstimmigen Gesang. Dabei reicht das Repertoire von traditionellen Liedern über klassische Chorwerke bis zu Filmmusik. Gemeinsam sangen beide Chöre zwei weitere Lieder, in denen die Bandbreite ihres Gesangs schön zum Tragen kam. Am Flügel begleitete Beatrice von Kutzschenbach alle Chorwerke.

Den zweiten Programmteil bestritten die jungen Musikerinnen und Musiker des Kinderorchesters Grassau unter der Leitung von Capucine Mühlbauer. Die erfahrene Dirigentin hat ihre Schützlinge im Konzert durch die Stücke „Springtime“ und „Tempest“ bis zur Filmmusik der sinkenden Titanic hingeführt; die dabei hörbaren kleinen Unsicherheiten werden durch fleißiges Proben bald behoben sein. Das Kinderorchester wie auch die Chöre studieren in diesen Wochen ein Musik-Theaterstück ein, und bei der Premiere Ende Juli wird sicher alles gut gelingen. Ein Kinderorchester ist immer wieder mit Anfängern zu besetzen und muss mühevoll zu einem homogenen Klangkörper geführt werden. Da heißt es (für Groß und Klein), Geschick und Geduld aufzuwenden.

Nach kurzer Umbaupause übernahm die Jugendkapelle Grassau, deren Leitung erst vor neun Monaten Marlene Noichl übernommen hat, die Bühne. Mit Schwung und Einfallsreichtum sorgte sie für ein abwechslungsreiches, eigenständiges kleines Programm, bei dem die Klarinettistin Monika Ettenberger die Ansagen machte. Stürmischer Beifall aus den gut besetzten Reihen im Saal belohnte die jungen Musikerinnen und Musiker.

Musikschulleiter Wolfgang Diem lobte die Kinder und Jugendlichen sowie und dankte ihnen sowie ihren Musiklehrerinnen. Er freute sich, im Publikum auch Schulrektor Johannes Zeitel begrüßen zu können, der den gemeinsamen Planungen für den musischen Bereich sehr aufgeschlossen gegenüber stehe – ein gutes Zeichen für die Schüler und den Schulalltag.

Ein musikalisches Panorama

Die Stefani-Konzerte 2012 in Grassau

Grassau – Mit dem energischen Panorama-Marsch von Thomas G. Greiner begann die Marktkapelle Grassau bei beiden Terminen des diesjährigen Stefani-Konzerts ihr umfangreiches Programm. Die Moderation lag in den bewährten Händen von Maria Ager. Mehrere Märsche, Walzer und Polkas umrahmten einen aufregenden Programmteil, der neu einstudierte Stücke darbot, die alle Bläsergruppen sowie die vier Schlagzeuger forderten und ihre Stärken hervorhoben. So konnte z.B. in den „Posaunen von Jericho/Klangbilder für Blasorchester“ des Südtirolers Gottfried Veit jede Instrumentengruppe wechselnd den Ton angeben; ebenso kamen in „Groove Academy“ von Markus Götz oder in der Filmmusik-Folge „Stargate SG 1“ von Joel Goldsmith die einzelnen Musikerinnen und Musiker gut zur Geltung. Mit der scherzhaften „Löffelpolka“ von Antonin Borovicka erheiterte Anton Forkel an den Löffeln das Publikum.

Höhepunkt der Marktkapellen-Darbietung war das – in diesem Rahmen – ungewöhnliche Konzert für Klarinette und Blasorchester von Artie Shaw. Die Solistin Marlene Noichl führte einen herausfordernden Dialog mit der Marktkapelle, die sich als Big Band gut darstellte. So hielt Wolfgang Diem mit seinen 60 Musikerinnen und Musikern das Publikum fast zwei Stunden in Atem.

Und damit nicht genug: Das Grassauer Musiknetz spann seine Fäden über die Marktkapelle hinaus und bot auch den jungen und jüngsten Musikanten ein Forum. Das erste Stefani-Konzert nämlich wurde vom Kinderorchester Grassau eingeleitet, das zweite von der Jugendkapelle und dem Jugendchor. 

Die Dirigentin des Kinderorchesters beginnt in jedem Herbst mit dem Aufbau einer Kapelle von ca. 30 Grundschülern, die durch das Klassenmusizieren oder durch Instrumentalunterricht erst wenig Erfahrung mitbringen. In diesem Schuljahr beispielsweise kamen 17 neue Mitglieder in das Kinderorchester, und Capucine Mühlbauer hat es geschafft, dass dieses neue Ensemble sich bereits jetzt, wenige Monate später, bei ihrem ersten großen Auftritt schon mit einer guten Präsentation, Eifer und Spielfreude dem Publikum zeigen konnte.

Ähnliche Erfahrungen machen auch die Dirigenten der Jugendkapelle Grassau. Zum Schuljahresbeginn 2012 hatte Marlene Noichl den Stab von ihrem Vorgänger Michael Keul übernommen. Und schon in kurzer Zeit, so Marktkapellen-Dirigent und Musikschulleiter Wolfgang Diem anerkennend, hat sie mit ihrem 26-köpfigen Ensemble „neue Ideen entwickelt“. Sie setzte sie beim Stefani-Programm bereits um, nämlich mit „Celebrations“ (Kool & The Gang) und einigen vom Jugendchor Grassau (Leitung: Sandra De Crescenzo) begleiteten Stücken wie „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ von Bruno Coulais und „I’m a Believer“ von Neil Diamond. Die Pianistin Beatrice von Kutzschenbach und die Harfenschülerin Theresa Ackermann verstärkten das Spiel der Jugendkapelle, deren Mitglied Monika Ettenberg selbständig die Ansagen machte.

Wolfgang Diem stellte an Stefani dem Publikum die jungen Musiker und Musikerinnen vor, die sich im vergangenen Jahr den freiwilligen Leistungsprüfungen erfolgreich unterzogen haben. Die Zuhörer nahmen mit Anerkennung zur Kenntnis, dass junge, gut qualifizierte Musikerinnen und Musiker auf diese Weise hervorragend in die „Musik-Familie“ von Grassau heranwachsen. Das Stefani-Konzert mit seinen vielen Besuchern stellte auch heuer wieder ein richtiges Familienfest mit vielen musikalischen Glanzpunkten dar. Die eine oder andere Nachricht über aktuelle Eheschließungen in den Musiker-Reihen passte gut dazu und erfreute das Publikum. - ug (Bericht und Fotos von Uta Grabmüller)

Marktkapelle beim Gaufest 2012 in Frasdorf

Bild von links: Thomas Mix, Alexander Campbell aus London Musikstudent aus Oxford, Waltraud Winklmair, Rainer Winklmair,      Margareta Zilker, Simon Dufter und Andreas Kapellner

Dreifach jung

Das „Jugendkonzert“ des Musik- und Gesangvereins Grassau 2012

Grassau – „Der Mai ist gekommen, die Jugend spielt auf!“ Unter diesem Motto lud der Musik- und Gesangverein Grassau e.V. heuer wieder zum Jugendkonzert ein. Dreifach war die Jugend vertreten: erst trat das Kinderorchester Grassau unter Leitung von Capucine Mühlbauer auf, dann die Jugendkapelle unter Leitung von Michael Keul, und den zweiten Teil des Konzerts bestritten die schon fortgeschrittenen „Jugendlichen“ der Marktkapelle Grassau mit ihrem Dirigenten Wolfgang Diem – auch sie mit Schwung und Energie. Der Abend bot ein schönes Bild des „Grassauer Musiknetzes“, das eng geknüpft ist und in dem die Beteiligten sich gegenseitig unterstützen. Die Kleinen machen ab ca. acht Jahren im Kinderorchester erste Erfahrungen mit dem Spiel in einer größeren Formation. Die Dirigentin Capucine Mühlbauer integriert jährlich mehrere neue Mitglieder, und sie muss immer wieder einige Schüler ziehen lassen, wenn die Jugendkapelle Verstärkung braucht. Aus dieser wiederum erhält die Marktkapelle ihren Nachwuchs. Und in allen Bereichen wird für optimale Ausbildung gesorgt.

Das zeigte sich an den Stücken mit bereits hohem Schwierigkeitsgrad, die das Kinderorchester erstmalig in der Öffentlichkeit spielte, nämlich mehrstimmig gesetzte Medleys mit Filmmusik aus „Titanic“ und „Fluch der Karibik“. Anders als bei vielen Orchestern mit Kindern, in denen oft Jugendliche oder gar Erwachsene für Verstärkung sorgen, bestreitet des Grassauer Kinderorchester sein Programm ganz aus eigener Kraft. Capucine Mühlbauer leistet hier gründliche, gute Arbeit.

Die Jugendkapelle Grassau zeigte sich von ihrer besten Seite. In den drei Jahren, die Michael Keul das junge Orchester führt, hat er eine besondere Qualitätsstufe erreicht, nämlich hohe musikalische Interpretation in allen Registern. Er legt Wert auf anspruchsvolle Satzproben, die von der Sawallisch-Stiftung ermöglicht werden. Dies schult die Einzelnen in starkem Maße, und Keul führt die gewonnen Fertigkeiten der Jugendlichen zu einem professionellen Ganzen zusammen. So staunte das Publikum über die gelungene Darbietung so unterschiedlicher Musikbereiche wie Tschajkovskijs „Nussknacker-Suite“, Bernsteins „West Side Story“, Elton Johns „König der Löwen“ oder auch die rhythmisch und klanglich ungewohnten „Arabian Dances“ von Roland Barrett. Die Jugendkapelle bedankte sich mit Blumen und einem Geschenkgutschein bei Michael Keul, denn – das ist die schlechte Nachricht – er wird die Leitung der Jugendkapelle am Schuljahresende abgeben. Die gute Nachricht ist, dass mit der Klarinettistin Marlene Noichl eine hervorragende Nachfolgerin gefunden wurde.

Unter nach wie vor sehr guter Leitung befindet sich die Marktkapelle mit ihrem Dirigenten Wolfgang Diem. In diesen Tagen stehen im Rahmen des Landesmusikfests Wertungsspiele an, denen sich die Marktkapelle in der Oberstufe stellen wird. Sie nutzte deshalb die Einladung zum „Jugendkonzert“ zu einer öffentlichen Aufführung ihrer Wertungsstücke. Und ginge es nach dem Grassauer Publikum, so hätte die Marktkapelle beste Punktzahlen erreicht; der Beifall war groß. So boten die Marktkapellen-Mitglieder neben flott gespielter Polka und routiniert vorgetragenen Märschen zwei in Tempo, Satz und Stimmung sehr anspruchsvolle Stücke dar, nämlich das Pflichtstück „Friends of Freedom“ von Karl Deseure und das Wahlstück „Bohemian Rhapsody“ von Freddie Mercury im Arrangement von Alan Catherall.

Ein „Jugendkonzert“ also, das durch Können, Schwung und gute Laune überzeugte. Der 1. Vorsitzende des Musik- und Gesangvereins Grassau, Willi Ettenberger, sprach anerkennend über die Leistungen der insgesamt 100 Mitwirkenden. Welche Voraussetzungen dafür geschaffen sein müssen, zeigte er an einem Beispiel auf: Instrumente im Wert von ca. 200.000 € waren an diesem Abend im Einsatz. Diese Kosten lassen sich nur in gemeinsamem Einsatz von Musikverein, Musikschule, Sawallisch-Stiftung und den Musikanten selbst bewältigen. Erfreulicherweise ist es hier gelungen. Alle drei Formationen sehen der kommenden Sommersaison mit ihren Spielterminen, Standkonzerten und Festen gut vorbereitet entgegen. - ug (Fotoquelle: Angeline Bauer)

Gütesiegel: „Ausverkauft“

Die Stefani-Konzerte 2011 der Marktkapelle Grassau

Das traditionelle Grassauer Stefani-Konzert findet seit geraumer Zeit an zwei Terminen statt. Das gibt auch dem Nachwuchs die Chance aufzutreten: dem Kinderorchester Grassau unter Leitung von Capucine Mühlbauer und der Jugendkapelle Grassau.

Das Kinderorchester muss sich immer wieder großem Wandel unterziehen: heuer sind 14 von 35 Kindern in die Jugendkapelle aufgerückt. Also galt es, seit dem Schuljahresbeginn ein neues Repertoire für die geänderte Besetzung einzustudieren. Da zeigt sich, wie gut die jungen Musiker und Musikerinnen sind. Mit verschiedenen Stücken vom Blues bis zur Filmmusik stellten sie beim ersten Konzertabend am 26. Dezember ihr Können unter Beweis.

Die Jugendkapelle Grassau umfasst derzeit gut 30 Mitglieder. Und ihr Dirigent Michael Keul hat es in den zwei Jahren seit seiner Übernahme geschafft, das Ensemble zu einer sauberen, gleichzeitig ausdrucksvollen und musikantischen Stimmführung zu entwickeln. Mit der „Nussknacker -Suite“ von P. Tschaikowsky, einem Arrangement mit Melodien aus „West Side Story“ von L. Bernstein und dem rasanten Stück „The King of Pop“ (Arr. Johnnie Vinson) erlebten die Zuhörer einen schwungvollen Einstieg in das zweite Stefani-Konzert am 27. Dezember.

Und erst die Marktkapelle! Sie zeigte sich in bestem Licht mit ihrem neuen Programm, in dem sich traditionelle Blasmusik und Kompositionen für sinfonisches Blasorchester ergänzen. Berühmte Märsche wie „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar und Julius Fuciks „Florentiner Marsch“ rahmten das Programm ein. Zudem waren eine böhmische Polka und der Konzertwalzer „Die Schlittschuhläufer“ von Emil Waldteufel zu hören - ein „Klassiker im Edelsound“, so Dirigent Wolfgang Diem. Eine Komposition von Hans Kröll gab allen Registern und Solisten der Marktkapelle die Gelegenheit, sich jeweils spielend vorzustellen. Das Stück heißt „Wie im Himmel“, und die Melodie zieht sozusagen von Wolke zu Wolke und durchwandert alle Stimmen. Die Stärke der Marktkapelle Grassau, nämlich das volle Klangspektrum eines sinfonischen Blasorchesters zu Gehör zu bringen, kam gut zur Geltung.

Ein besonderer Höhepunkt war zweifellos die Uraufführung des Stücks „38,9 Hz“ des Chieminger Pianisten und Komponisten Thomas Hartmann. Diese Rhapsodie für Bassposaune und Blasorchester, deren Entstehung durch einen großzügigen Förderer ermöglicht worden war, wurde eigens der Marktkapelle Grassau „auf den Leib geschneidert“. Mit sichtlicher Freude nahmen die Musiker die Herausforderung an. Der ausgezeichnete Solist an der Bassposaune war Johann Schmuck. Eindrucksvoll: die Gestaltungskraft dieses Instruments, das sich vom titelgebenden sehr tiefen Ton Es (= Frequenz 38,9, Hertz) bis hin zu hellem und schnellem Spiel steigert.

Unter den Gästen war auch die Lokalpolitik gut vertreten, und alle Anwesenden waren besonders erfreut darüber, dass der Gründer und langjährige Leiter der Marktkapelle Grassau, Hans-Josef Crump, nach seiner sehr schweren Erkrankung der vergangenen Monate erstmals wieder unter den Zuhörern war. Maria Ager als Moderatorin begleitete die Konzerte mit heiteren und stimmungsvollen Texten. Wie immer konnte sich die Marktkapelle über ein volles Haus freuen. Dirigent Wolfgang Diem sprach deshalb angesichts des Gütesiegels „Ausverkauft“  zufrieden von der großen Anerkennung durch das Publikum. - ug

Zum Jubiläum 2010 ein musikalisches Feuerwerk

25 Jahre Stefanikonzert der Marktkapelle Grassau

Wem galt der „Jubiläumsgruß”, mit dem die Marktkapelle bei den beiden Vorstellungen des Stefanikonzerts ihr Programm eröffnete? Moderatorin Maria Ager sagte dazu: Es galt nicht nur den 25 Jahren, in denen Stefanikonzerte in Grassau gespielt werden, sondern auch einem weiteren Jubiläum, vor 15 Jahren nämlich übernahm der jetzige Leiter Wolfgang Diem den Dirigentenstab von Hans-Josef Crump. Nach wie vor erfreuen sich die Stefanikonzerte großer Beliebtheit und sind meist rasch ausverkauft.

Das Jubiläumsprogramm war zusammengesetzt aus anspruchsvollen Stücken, die alle Register zu Höchstleistungen ermunterten. Dazu kamen schwierige Soli. In Heinrich Hüblers „Concerto” für vier Hörner (1. Satz) war der Hornsatz mit Philipp Dufter, Felix Pröbstl, Maria Noichl, Beatrice von Kutzschenbach und Sabine Gassner gefordert. In Otto M. Schwarz’ „Bonaparte” übernahm Markus Riepertinger die Trompetensoli. Und Daniela Küfners Querflöte war in Rimskij-Korsakovs „Hummelflug„ jenes hastig schwirrende Insekt, das die restliche Kapelle kräftig auf Trab brachte. Mit „Bonaparte” lief ein ganzer musikalischer Film über das Leben des französischen Kaisers im Heftersaal ab.

So unterschiedlich die Stücke in Melodie, Tempo und Charakter waren, so konstant war die hervorragende Registerführung. Bis hinauf zu den vielbeschäftigten fünf Schlagzeugern setzten sich alle Stimmen hervorragend durch. Um noch ein Stück herauszugreifen: Mit „Ceremonico” des holländischen Komponisten Hans van der Heide hatte die Marktkapelle Grassau bereits im Oberstufenwettbewerb des Musikbundes zum Jahresanfang sehr gut abgeschnitten. Nun bewiesen die 54 Musiker einmal mehr, dass sie in hoher Qualität musizieren.

Beide Stefanikonzerte der Marktkapelle wurden übrigens von Grassauer Nachwuchsorchestern eingeleitet: das erste vom Kinderorchester der Musikschule Grassau (Leitung: Capucine Mühlbauer) und das zweite von der Jugendkapelle Grassau (Leitung: Michael Keul). Diese beiden Orchester bereiten vor, was später der Marktkapelle zugute kommt. Hier wird von Grund auf musikalisches Können vermittelt und das Zusammenspiel erprobt – schon hier erfolgreich.

So wie im ersten Konzertteil vom Vertreter des Musikbundes von Ober- und Niederbayern die Leistungsabzeichen an erfolgreiche Jugendliche vergeben wurden, so verlieh auch der Vorsitzende des Musik- und Gesangverein Grassau, Willi Ettenberger, am Schluss Wolfgang Diem ein Ehrenabzeichen: Er erhielt einen Dirigentenstab in Bronze.

Marktkapelle Grassau erspielt sich eine ausgezeichnete Wertung 2010

2. Platz im Oberstufenwettbewerb des Musikbunds von Ober- und Niederbayern
Unterschleißheim, den 21. Februar 2010

Von Wolfgang Diem

Kaum waren die letzten Takte des Stefani-Konzerts der Marktkapelle Grassau verklungen, lag im Briefkasten die Einladung des Musikbunds zum Oberstufenwettbewerb Ende Februar: Dank des sehr guten Abschneidens beim Wertungsspiel des Bezirks Chiem-Rupertigau im Jahr 2008 (91 Punkte mit Auszeichnung) wurde die Marktkapelle Grassau als beste Kapelle des Bezirks mit neun anderen Formationen aus Ober- und Niederbayern zum Wettbewerb nach Unterschleißheim gebeten.

Nix war es mit einer erholsamen Winterpause nach den intensiven Proben für die Stefani-Konzerte! Über 90% der Musikanten stimmten für die Teilnahme am Wettbewerb. Sechs Wochen vor dem Wettbewerbstermin wurde das Pflichtstück zugesandt: „Ceremonico“ des Holländers Hans von der Heide. Als frei zu wählendes Zweitstück suchte die Grassauer Kapelle die „Second suite“ von Alfred Reed aus: südamerikanische Musik im Höchststufenbereich. In etwa 12 Registerproben und sechs Gesamtproben wurden die beiden Werke intensiv geprobt, gefeilt, geschliffen, gedreht und gewendet. Das Vorspielen gelang sehr gut bei großer Konzentration und intensiver Aufmerksamkeit im Miteinander.

Der Lohn für die Mühen: Die Marktkapelle erreichte den 2. Platz mit der Bewertung „Ausgezeichnet“ und 91 Punkten. Die Erstplatzierten, die Stadtkapelle Schongau, kam auf 93 Punkte. Die anderen Kapellen lagen mit größerem Punkteabstand dahinter. Die drei besten Kapellen erhielten einen Pokal und die Einladung zum bayerischen Landeswettbewerb im April.

Der Juryvorsitzende Professor Johann Mösenbichler lobte den lebendigen Musizierstil der Marktkapelle Grassau, das schöne Zusammenspiel der Register und den vollen „sound“. Die Marktkapellenmitglieder haben sich über den so gelungenen Auftritt riesig gefreut, waren doch die Anforderungen sehr hoch. Denn alle neun teilnehmenden Kapellen waren die besten ihres jeweiligen Bezirks.

Musikalische Weltreise im Grassauer Heftersaal

Stefani-Konzerte der Marktkapelle Grassau 2009 mit Auftritten von der Jugendkapelle und Kinderorchester

Erstmals wurden die beiden Stefani-Konzerte der Marktkapelle Grassau im Heftersaal heuer vom 2005 gegründeten Kinder-Orchester unter der Leitung von Capucine Mühlbauer eröffnet. Gut gelangen der Jugendkapelle der Gemeinschaftsauftritt mit dem Kinderorchester als auch die weiteren Stücke. Unter ihrem neuen Dirigenten Michael Keul sorgte die Jugendkapelle vor allem mit dem Beatles-Medley „I Saw Her Standing There – She Loves You“ für viel Stimmung im Publikum. Nach einer kurzen Umbaupause begann die Marktkapelle unter der Leitung von Wolfgang Diem ihre musikalische Weltreise mit dem „Fliegermarsch“ von Hermann Dostal. Im Anschluss an das etwas ruhigere „Intermezzo der Glückskinder“ von Hans Mielenz rundete Richard Wagners Ouvertüre aus der Oper Rienzi den ersten Teil ab. Durch das Programm führte in gewohnter Manier mit Witz, aber auch mit Nachdenklichem, Maria Ager. Das Ende der Pause läuteten Markus Riepertinger und Lothar Beyschlag mit einigen Weisen ein, bevor die Marktkapelle das Publikum mit dem „Ägyptischen Marsch“ von Johann Strauss in den Orient entführte. Von dort ging es mit den „Benny Goodman Memories“ in die Jazz-Clubs Chicagos und New Yorks, wo die Solistin Marlene Noichl Erinnerungen an den großartigen Jazzmusiker und Bandleader der 1930er-Jahre weckte. Weiter führte die musikalische Rundreise in die „Prager Gassen“ von Jaroslav Zeman und dann tief in den afrikanischen Dschungel  - mit dem Titelsong „Two Worlds“ von Phil Collins zum Zeichentrickfilm „Tarzan“. „Mit Schwert und Lanze“, das wohl bekannteste Stück des hessischen Komponisten Hermann Starke, führte die Grassauer zurück in heimische Gefilde. Abgerundet wurde das sehr gelungene Konzert durch die „Begegnungen“ von Kurt Gäble, einem Stück für Orchester und drei Alphörner mit den Solisten Philip Dufter, Andreas Kapellner und Georg Huber.

125 Jahre Musik- und Gesangverein

„Alt an Jahren, jung im Herzen“: Mit diesen Worten beschrieb Moderatorin Maria Ager den Musik- und Gesangverein Grassau, der im Heftersaal sein 125-jähriges Bestehen feierte. Für den musikalischen Hochgenuss sorgten die Musikkapelle Tscherms aus  der Südtiroler Partnergemeinde und die beiden Aushängeschilder des Vereins, die Marktkapelle und der Achental-Chor.

Konstanz, Vielseitigeit und höchste Präzision

Marktkapelle und Jugendkapelle Grassau überzeugten
bei zwei ausverkauften Stefani-Konzerten 2008 im Heftersaal

Die Stefani-Konzerte im zweimal vollbesetzten Grassauer Heftersaal waren auch heuer wieder so etwas wie ein Familientreffen der aktiven und der aktiv gewesenen Blasmusikanten. Die Bühne gehörte dabei der wahrhaft großen Blasmusik, denn nicht nur die Mitgliederzahlen der zwei örtlichen Kapellen sind hoch, sondern auch die Programme sind von beachtlichem Niveau.

Mit der Jugendkapelle Grassau unter der Leitung von Johann Baptist Schmuck zog auch der amerikanische Sänger Frank Sinatra alias Tobias Heinz in den Saal ein. Die Jugendkapelle spielte vier Songs aus ihrem aktuellen Jahresprojekt, darunter die Evergreens »New York, New York« und »MyWay«. Während sich die Kapelle im letzten Jahr mit den vielseitigen Melodien der Filmmusik aus »Wer früher stirbt ...« befasst hatte, zeigte sie nun, dass sie sich locker auch auf Swing umstellen kann. Zum Abschluss dieses Konzertabschnitts händigte Hans Mitterer, der Vertreter des Musikbundes von Ober- und Niederbayern, die Leistungsabzeichen des Jahres 2008 an sechs Mitglieder der Jugendkapelle aus. Die Dl-Prüfungen haben erfolgreich bestanden Ramona Lehnert und Nik Zeisberger (Schlagzeug), Julia Anner (Flöte), Raphael Dragun (Klarinette), Fabian Weber (Trompete) und Michael Sichler (Tenor-horn).

Danach bezogen die -ja, man kann es schon fast sagen - Profis der Marktkapelle Grassau die Bühne. Was das diesjährige Programm, aufgestellt von Dirigent Wolfgang Diem, auszeichnet, sind drei Besonderheiten: ein sehr hoher Anspruch an den jeweiligen Schwierigkeitsgrad in allen Registern, Vielseitigkeit und höchste Präzision. So unterschiedlich die Stücke, so konstant die künstlerische Wiedergabe und dies bei einem so großen Klangkörper mit weit über fünfzig Mitgliedern.

Bekannte Stücke wie der Einzugsmarsch aus dem »Zigeunerbaron« von Johann Strauß Sohn oder die Ouvertüre zur »Diebischen Elster« von Giacchino Rossini hielten jedem Vergleich mit anderen Interpretationen stand. Das [Stück »Die Perlen« von Henry Kling bot den beiden jungen Trompetern Markus Riepertinger (für den wegen Krankheit am ersten Abend sehr kurzfristig Stefan Dettl eingesprungen

war) und Lothar Beyschlag Gelegenheit zu einem bravourösen Duett, sekundiert von der ganzen Kapelle. Die Posaune wurde von Tobias Spörlein als Solist in den Vordergrund gespielt beim l. Satz »Rare« aus dem »T-Bone-Concer-to« des zeitgenössischen holländischen Komponisten Johan de Meji.

Die Kapelle bot zu Stefani auch eine weitere Neuheit, und zwar eine Uraufführung. Speziell für die Marktkapelle hatte der Trompeter, Bandleader und Komponist Stefan Dettl ein Stück in drei Sätzen unter dem Namen »Go-ra_de« komponiert. Es greift volksmusikalische Motive aus dem Balkan auf und erinnert damit an das in der bosnischen Stadt beheimatete Volkstanzfestival - die Marktkapelle zeigte, wie feurig und korrekt sie auch diese Musikrichtung darbieten kann. Eingebettet zwischen

die »Brinpolka« von K. Hulak und den König Karl-Marsch von C. L. Unrath war das Stück »Ray of Hope« von G. Kofler, mit dem die Marktkapelle im Sommer bei den oberbayerischen Wertungsspielen mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschnitten hatte. Die sympathische Moderation durch Marille Ager rundete die Darbietung gekonnt ab.

Das Konzert endete mit zwei einfühlsamen Zugaben: Ein beschwingtes spanisches Weihnachtslied (»Feliz Navidad«) erinnerte noch einmal an die zu Ende gegangenen Festtage, und zum Gedenken an die vor genau einem Jahr verstorbene Grassauer Fotografin und große Musikfreundin Hilde Normann intonierte die Marktkapelle den Andachtsjodler, der auch vielen Gästen im Saal geläufig war und den sie gerne mitsangen.

Vom jüngsten Gericht zum Guaracha

Fulminantes und facettenreiches Programm beim Stefani-Konzert 2007 in Grassau

Franz Ferdinand Blaser steht vor dem Gericht. Dem jungen Musiker aus Grassau werden 2849 ungesühnte Vergehen vorgeworfen: Während der Probenhat derLausbub oft ein F statt einem Fis gespielt. 23-mal hat er zu früh und 44-mal zu spät eingesetzt. Und dem Dirigenten hat er einen Nagel ins Posaunenmundstück gesteckt. Das Urteil steht fest: Sieben Jahre Fegefeuer. Während der Erzähler fortfährt und die Blasinstrumente für die richtige Stimmung sorgen, tobt die Menge im Grassauer Heftersaal. der fulminante Auftakt zum Stefani-Konzert glich einem Schauspielstück. Unter der Leitung von Hans Schmuck spielten rund 40 Jugendliche Auszüge aus der Filmmusik von “Wer früher stirbt ist länger tot”. Dabei widmeten sich die jungen Musiker nicht nur ihren Instrumenten, vereinzelt wurden sogar Film-Szenen nachgespielt. Das Spektakel wurde umrahmt von lustigen Erzählungen, Szenen und Gesang. Mit rauchiger Stimme und frechem Rap setzte der junge Tobias Heinz aus Kolbermoor neue Akzente. Doch auch die “Großen” marschierten ordentlich ins Geschehen und zeigten mit “Capucina”, einem schnellen Marsch, welch facettenreicher Klang entsteht, wenn 59 Instrumente ertönen. So viele Mitglieder zählt die Marktkapelle Grassau unter der Leitung von Wolfgang Diem mittlerweile. Dieser dirigierte die Kapelle schon zum zwölften Mal durch das Stefani-Konzert. Und das sah und hörte man. Wieviel Arbeit hinter der Präzision und dem Gefühl in dem Blumenwalzer aus der “Nussknacker Suite” von Tschaikowski steckte,ließ sich für die Zuhörer nur erahnen. Gewiss war dass das Publikum spätestens nach den wichen Harfenklängen  von Magdalena Staudacher verzaubert war. Zuversichtlich, heiter und beschwingt klang, “das Hornfestival”. Die bemerkenswert virtuosen Trompetensoli verliehen dem “Festival” noch mehr Dynamik und Schwung. Das Volumen der einzelnen Instrumente gewann an Fülle - der Saal bebte. Den zweiten Teil eröffnete Diem samt seiner Kapelle mit einer zünftigen Polka, der “Musikantenlaune”, um sich auch einmal wieder den traditionellen Stücken zu widmen. Bei Second Suite for Band von Alfred Reed wurde der Gast auf eine Reise durch Südamerika geschickt. Die kubanischen Klänge, verträumten brasilianischen Melodien und die mexikanischen Rhythmen sorgten für den Höhepunkt des Konzerts: Eine lateinamerikanische Suite, zu der so mancher Besucher am liebsten das Tanzbein geschwungen hätte. Mitgesummt wurde bei “Feliz Navidad” von Jose Feliciano. Denn obwohl das bekannte Weihnachtslied zur Adventszeit schon oft gespielt wurde, schaffte die Kapelle es, dem Stück eine ganz eigene Note zu verliehen. Ein wahres Wunderwerk für Ohr und Auge bot “Malet Man”. Ein Stück, das durch den Solisten am Percussion, Roman Schlonski, ganz besonders wurde. Sowohl die einzigartige Klangfarbe des Instruments, als auch die enorme Geschwindigkeit, in der Schlonski spielte, begeisterten das Publikum. Die einzelnen Klangkörper des Instrumentes harmonisierten das Publikum. Die einzelnen Klangkörper des Instrumentes harmonierten perfekt mit den Blasinstrumenten der Kapelle. Auch hier merkte man wieder, wie eingespielt und professionell die Gruppe war. “Die Rotjacken”, ein Marsch von Florian Pedaning sollte dass Konzert abschließen. Doch die begeisterten Zuschauer erklatschten sich einen weiteren Marsch asl Zugabe: “Victoria” von Albert Osterhammer aus Bernau. Insgesamt ist dem Ensemble der Spagat zwischen traditioneller, moderner und klassischer Musik sehr gut gelungen. Der humorvolle Auftakt der Jugendkapelle und die Ernsthaftigkeit einiger Stücke der Marktkapelle machten das Stefani-Konzert im Grassauer Heftersaal besonders. Mit “Es werd scho glei dumpa” entließen die Musiker ihre Gäste dann in eine winterliche Grassauer Nacht.

Von Julia Lösch

Höchst erfreuliches Stefanikonzert in Grassau 2006

„Was Leichtes“ war nicht dabei

Seit Jahren erfreut das Stefanikonzert ihrer Marktkapelle die Grassauer und die Besucher aus der Umgebung mit einem sorgfältig ausgesuchten Programm; auch heuer war der Heftersaal am Gasthof zur Post wieder „gesteckt voll“.

Vor und in der Bühne des Saales war ein Podest in drei Ebenen aufgebaut; ganz oben begann ein Schlagzeuger sich einzugrooven, vier junge Tubisten enterten die untere Etage und unterstützten ihn mit einem swingenden Bass-Ostinato. Während der lässigen Ansage einer jungen „Liza Minelli“ fanden sich auch die restlichen Mitglieder der Jugendkapelle Grassau ein, und ihr Leiter Johann Schmuck führte sie umsichtig und liebevoll durch „Swingin Easy“ – der Name des Stückes war Programm.

Eine majestätische Filmmusik breitete die imposante Landschaft des „Jurassic-Parc“ vor uns aus (Musik von John Williams), und mit Gustav Holts „Mars“ wandten sich die 32 Mädchen und Jungs der Jugendkapelle der modernen Klassik zu und verbanden unbarmherzig-aggressive Rhythmik mit mächtigen Klangwogen. „Was Boarisches“ war beim Dirigenten angemahnt worden – und so gab’s als Zugabe eine Landlerrunde, bei der alle Register und ihre Solisten ihr Können zeigten, und das war beeindruckend

Es brauchte einige Umbauzeit, bis die etwa 60 Frauen und Männer der Marktkapelle, der Wolfgang Diem vorsteht, Platz gefunden hatten und mit ihren blitzenden Instrumenten und der einheitlichen Kleidung ein anregendes Bild boten. Anregender noch war ihre Interpretation von Franz Schuberts Militärmarsch Nr. 1, nicht so sehr zu kriegerischen Taten, eher zum Tanzen – eine fröhliche Polonaise könnte man damit begleiten. Dann folgte das Stück, auf das der Berichterstatter am meisten gespannt war, die „Fledermaus-Ouvertüre“ von J. Strauß Sohn. Die Neugierde verwandelte sich schnell in Begeisterung, weil er spürte , mit welcher Hingabe und Liebe (und wohl auch harter Probenarbeit) dieses Kabinettstück in Tempiwechsel, Agogik und Dynamik ausgefeilt war. Herausragend war die Leistung der Holzbläser, die die diffizilen Geigenpassagen zu bewältigen hatten; und welche Blasmusik kann schon mit einer Oboe das Spektrum ihrer Klangfarben abrunden!

Durch das Programm der Marktkapelle führte, nicht zum ersten Mal, Horst Lehnert in seiner unnachahmlichen Weise. Er gehört inzwischen so sehr zu den Grassauern, dass er sogar die Kluft der Marktkapelle „tragen darf“. Schlagfertig, informativ und mit treffend-liebenswerten Seitenhieben kommentierte er die Stücke und auch die Musiker; sein Humor ist aus dem Inneren heraus witzig, er braucht keine aufgesetzten Gags. In dieser Art kündigte er vor der Pause die „Trombone Show“ der sechs Vorzeigeposaunisten der Marktkapelle an, die mit fetzigen Rhythmen und einiger Selbstdarstellung (dafür eignen sich Posaunen ja besonders) einen schmachtenden Mambo-Blues geradezu umarmten.

„Was Leichtes war bisher nicht dabei“, meinte der Berichterstatter bei den Pausengesprächen. Und das Niveau änderte sich nicht, etwa bei der rassigen „Petersburger Schlittenfahrt“, bei der man richtig Sehnsucht nach Pulverschnee bekam, oder bei den „Winterstürmen“ von J. Fucik, einem Sturmwind im ¾-Takt – warum nicht, wenn er in Moll und so mitreißend daherkommt.

„Die lustigen Tenoristen“, die Tenorhornriege der Kapelle, lieferte sich, unglaublich rein im Triospiel und souverän in den Höhen, ein spannendes Konzert mit ihren Orchesterkollegen; beim „Tanz der Vampire“ ertönte üppig-satter und verführerischer Musical-Sound. Hier müssen endlich die vier Herren der Rhythmusgruppe gelobt werden, die zuverlässig und schlagfertig, oft „in fliegendem Wechsel“ , ihr reichhaltiges Instrumentarium bedienten.

Kann ein Musikant wie der Diem Wolfi einen ganzen Abend lang nur koordinieren und dirigieren? Eben; deshalb griff er als „Doppelsolist“ zu seinen Instrumenten und stellte den herrischen und doch so gefühlvollen Ton der Posaune und den aufmüpfig-gemütlichen Klang des Tenorhorns in einer virtuosen Weise vor, die alle mitriss. „Für meine Freunde“ hieß das Stück – der Wolfi mag es auf seine Instrumente bezogen haben; aber alle, die seine Musikalität mögen und bewundern, fühlten sich mit eingeschlossen.

Kein Stefanikonzert ohne Traditionsmarsch (der „Deutschmeister Regimentsmarsch“ wars in „tempo giusto“) und ohne Zugaben: „Gruß aus Eisenstadt“ und der hartnäckige „Schneewalzer“ als dringende Bitte an Petrus.

Engelbert Kaiser

13.05.2006 – Freundschaftskonzert mit der Trachtenmusikkapelle Taxenbach

Zwei Kapellen mit Schwung und Charme

Musiker aus dem Pinzgau zu Gast in Grassau

Alljährlich gestaltet die Marktkapelle Grassau im Mai ein Doppelkonzert, zu dem sie eine befreundete Musikgruppe einlädt. In diesem Jahr war die Wahl auf die Trachtenmusikkapelle Taxenberg im Pinzgau gefallen. Marktkapellendirigent Wolfgang Diem kennt deren Leiter Christian Hörbiger aus der Jury des österreichischen Musikwettbewerbs. „Er ist mir aufgefallen, weil er immer so gute Leute in den Wettbewerb schickt“, sagte Diem. Die entstandene Freundschaft belegte vor allem die Zugabe der Gäste: Zu den „Drei Tenoristen“ von Hans Gansch forderten die Pinzgauer neben ihrem Ehrenkapellmeister Erwin Wieser den Kollegen Wolfgang Diem zum Mitspielen auf, was große Anerkennung beim Publikum fand.

Die gemeinsame bayrisch-österreichische Einlage sei nach den Worten des Taxenberger Dirigenten auch als Akt der Völkerverständigung zu sehen – die Kapelle handele damit ganz im Sinne der Europäischen Union, deren Ratspräsidentschaft die Österreicher gegenwärtig innehaben. „Wir müssen flexibel sein und nach allen Seiten offen“ – so lautet nicht nur die Devise der Taxenberger, vielmehr war auch ihr Programm danach ausgerichtet. Mit dem Marsch „Alte Kameraden“ sowie dem Medley „Mein Österreich“ und einem Abstecher in Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ bedienten die Pinzgauer mit großer Spielfreude und Präzision sowohl Tradition wie auch Klassik. Mit dem lebhaften Dixie „South Rampart Street Parade“, das in seinem Übermut an Zirkusnummern denken ließ, beschlossen sie den offiziellen Teil ihres abwechslungsreichen Programms. Die 67 Musikanten zwischen zwölf und 60 Jahren erhielten viel Applaus.

Sattelfest in allen Musikstilen zeigten sich im Anschluss auch die Grassauer. Ein „Highlight“ ihres Programms war sicherlich der ebenso charmante wie schwungvolle Marsch „Capucina“, den Fritz Huth für seine Enkelin Capucine Mühlbauer, Klarinettistin der Marktkapelle und Instrumentallehrerin an der Grassauer Musikschule, komponiert hat. Mit „Phantom der Oper“ und „Fluch der Karibik“ öffnete das Ensemble auch den Weg in die zeitgenössische Musik, behielt aber die Bodenhaftung. Etwa mit „Blasmusik macht Freude“ oder dem Walzer „Winterstürme“, der musikalisch etwa so ungemütlich begann, wie der zurückliegende Winter in Erinnerung geblieben ist. Horst Lehnert sorgte wie stets für die heiteren Verbindungen zwischen den Stücken. Der Ratspräsidentschaft der Gäste hielt er „Papst und WM“ entgegen und trug seinen Teil dazu bei, dass aus dem Doppelkonzert mit mehr als 100 Musikanten eine rundum stimmige Veranstaltung wurde.

02.04.2006 - Grassauer Musikverein hat hauptsächlich „schöne Probleme“

Mit auffallender Einigkeit haben die Mitglieder des Musik- und Gesangsvereins Grassau ihr Vorstandsteam in seinen Ämtern bestätigt. Willi Ettenberger bleibt Erster Vorsitzender mit Hans-Josef Crump als Stellvertreter, auch Zeugwart Gerhard Steffek und Beisitzer Charlie Nedwed sowie Margret Nedwed als Kassenprüferin stehen dem Verein weiterhin zur Verfügung. Neu gewählt wurden der 18-jährige Tobias Gasteiger als Kassenwart und Peter Aigner als Schriftführer. Der Verein ist somit wieder gerüstet, die „schönen“ Probleme anzugehen, die in der offenen Aussprache der Jahreshauptversammlung angeschnitten wurden.

Er betrachte den Umstand, dass alljährlich beide Stefanikonzerte ausverkauft seien, eigentlich als Luxusproblem, beendete Vorstand Ettenberger schließlich die Diskussion um den manchmal kritischen Kartenvorverkauf. Ein drittes Konzert werde es auch in Zukunft nicht geben – schon alleine aus Gründen der Saalbelegung nicht. Marktkapellenmitglied Michael Hofer vertrat die Meinung, wenn eine Kapelle schon in ihrer Freizeit ein ganzes Jahr lang übe und auf jede Gage verzichte, sollle sie auch das Vorkaufsrecht auf Karten haben. Dennoch wird das Vorstandsteam über eine Änderung der Vorgehensweise nachdenken, denn man wolle, so Marktkapellendirigent Wolfgang Diem, das treue Publikum „nicht vergrämen“, und eine Reaktion auf vergangenen Ärger sei dringend geboten. So wird heuer zu Stefani voraussichtlich nur jede zweite Reihe für die Angehörigen der Kapellen reserviert sein. Ettenberger zeigte sich glücklich über die in dreißig Jahren gewachsene „Stefani-Tradition“.

Bei einem über die Jahre stabilen Haushalt kann von Finanzsorgen keine Rede sein, dennoch wünscht sich der Verein die nötigen Mittel, um etwa veraltete Instrumente der Marktkapelle auszutauschen, was ohne Unterstützung von außen gar nicht möglich sei. Auch rief Ettenberger zum „Notensponsoring“ für die Stefanikonzerte auf. Auf seinen Jahresrückblick, aus dem als Höhepunkt die Auszeichnung für beispielhafte Kooperation von Verein, Schule und Musikschule beim Innovationswettbewerb herausstach, folgten die Berichte der Chorobfrau Edda Fellner, Jugendkapellenleiter Johann Schmuck und Dirigent Diem. Alle blickten auf ein lebhaftes, von vielen Konzerten geprägtes Jahr zurück. Meilensteine im musikalischen Jahr sind sowohl die Gründung der „Grassauer Musikanten“ als Ersatz für die Trachtenkapelle, sowie der neue Internetauftritt www.musikverein-grassau.de, den Marktkapellenmitglied Alois Münich dem Verein eingerichtet hat.

Otto Hofer sen. und Gerd Spranger gehören dem Musikverein bereits seit einem halben Jahrhundert an. „Vor 50 Jahren haben wir schon gemeinsam im Chor gesungen“, kommentierte Spranger ihre Ehrung für langjährige Treue. Für 25 Jahre ehrte der Vorstand Hildegard Stein, Monika Bühler, Heinrich Scheck und Wolfgang Diem.

© Musik- und Gesangverein Grassau 1884 e.V.